Kinderwunsch-Prozess in Hof: Staatsanwaltschaft fordert achteinhalb Jahre Haft

Im Prozess gegen einen Reproduktionsmediziner am Landgericht Hof hat die Staatsanwaltschaft achteinhalb Jahre Haft gefordert. Dem Mann wird vorgeworfen, Frauen Eizellen ohne deren Wissen entnommen zu haben.

 Der 57-Jährige soll fünf Jahre lang nicht als Arzt arbeiten dürfen sowie ein lebenslanges Berufsverbot als Reproduktionsmediziner erhalten. Die Anklage sieht in den Taten des Angeklagten kriminelle Machenschaften und wirft ihm Gier und Habsucht vor, so die Forderung der Staatsanwaltschaft.


Urteil kommende Woche

 

Die Verteidigung forderte, von einem Berufsverbot Abstand zu nehmen. Als Strafe hielt der Rechtsanwalt des Arztes dreieinhalb Jahre für angemessen. Schon vor Beginn der Beweisaufnahme hatte sich der Angeklagte geständig gezeigt. Das sei positiv zu bewerten, so die Verteidigung. Auch habe sich der Mediziner bei seinen Mitarbeitern entschuldigt.
Der 57-Jährige stehe vor den Trümmern seiner Existenz. Die Klinik ist geschlossen, sein eigenes Kind sei tot, so der Verteidiger in seinem Plädoyer. Das Leben des Angeklagten sei quasi vorbei. Der Angeklagte selbst hat mit brüchiger Stimme und den Worten "Ich bin kein schlechter Mensch" den Verhandlungstag beendet. Er sei sich seiner Schuld vollkommen bewusst. Das Urteil soll am kommenden Dienstag fallen.

Ex-Mitarbeiter packen aus

 

Der 57-jährige Reproduktionsmediziner steht vor Gericht, weil er Frauen Eizellen ohne deren Einverständnis entnommen haben soll. Außerdem soll er Eizellen einer anderen Frau eingesetzt haben – diese Praxis ist in Deutschland verboten. Zudem wirft ihm die die Anklage Steuerhinterziehung und Abrechnungsbetrug vor. Im Prozess hatten ihn ehemalige Mitarbeiter schwer belastet.

Quelle:http://www.br.de

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